Das letzte Hemd

Da Koarl, der sitzt vor‘m Kirch‘nwirt,
am Bankerl bei a‘m Schluck
und sogt: „Schau, schau,
do kummt a Leich‘nzug!

Hint‘ marschier‘n die Pharisäer
und vurn die Bloßkapell‘n.
Jo mei‘ da Sepp,
der wird uns olle föhl‘n.

Doch ich gelobe bei mei‘m Achterl
sollt‘ ich jemols sterb‘m
dann sicher net als reicher,
bei mir gibt’s nix zum erb‘n!“

Refrain
Des letzte Hemd, hot kane Tosch‘n
ganz egal, wie vü du spoarst.
Nix nimmst mit,
ka‘n Euro und ka´n Grosch‘n,
wenn du ins Graberl foahrst.

Da Kirch‘nwirt schiaßt hin und her,
weil‘s net so oft passiert,
dass ma 50 Hendln
für an Leich‘nschmaus paniert.

Da Koarl der sogt zur Kellnerin:
„Irmi brems di ein.
Da Sepp is furt
und furt is auch mei‘ Wein!

Drum bring ma‘ no a Achterl
und setz di her zu mir
und schreib dir auf mei‘m Deckl auf
wos i dir jetzt diktier‘:

Refrain
Des letzte Hemd, hot kane Tosch‘n
ganz egal, wie du di a darennst.
Am besten ist du trinkst
glei die ganze Flasch‘n
bevor‘st im Krematorium
wie a Fackl brennst.“

Beim Kirch‘nwirt is Sperrstund‘,
da Koarl wankt hin zur Schank
und sagt: „Bevor ich ging,
ich stets noch einen trank!“

„Stör mich nicht“,
sagt drauf der Wirt,
„I moch grod Kassensturz“
Dann wird er bleich,
follt um als wie a Eisen-Wurz.

Hingestreckt vom Herzinfarkt
haucht er sein Leben aus.
Der Karl geht mit der Kassa
und dem Resümee nach Haus:

Refrain
„Des letzte Hemd,
hot kane Tosch‘n
ganz egal,wie du a spekulierst.
Nix nimmst mit,
wirst noch a mol sauber
g‘wosch‘n, bevor du
am Friedhof kompostierst.“

Darum bleib‘ gelassen, überhol‘ nicht deinen Sarg,
denn nur in der Ruhe liegt die Kraft.

Pflücke, carpe diem,
jeden neuen Tag,
genieß den Rest des Lebens und den Rebensaft weil:

Refrain
Des letzte Hemd, hot kane Tosch‘n
ganz egal, wie vü du spoarst.
Nix nimmst mit,
ka‘n Euro und ka´n Grosch‘n,
wenn du ins Graberl foahrst.

2016, Was haben wie gelacht…