Ein Wanderer müd‘ vom Wandern
hing am Berge fest, dem Semmering.
Und weil vor ihm ein Gasthof lag
betrat er diesen mit Grüß Tag.
„Grüß Tag gibt’s nicht, Grüß Gott gibt’s wohl
und weiters gäb’s heut Blumenkohl.“,
bemerkt der Wirt mit Zungenschlag,
was wohl am Wein dem jungen lag.
Von dem er bei jeden Gang zu Gaste
er selbst sich einen Schluck verpasste.
„Ja, beim Schenken an den Schanken
kommen meistens die ins Wanken,
die berufsbedingt erkranken
an der Leber und so weiter.“,
das waren des Wandersmann Gedanken,
doch im Grunde nahm er’s heiter.
Ob nun Grüß Tag oder Grüß Gott,
der Wanderer meint er würde not-
gedrungen schnell ein Helles brauchen,
weil Gurgel ihm wie Füße rauchten.
„Jawohl, der Herr“, der Wirt legt Grippe
und führt die Hand zur Hopfenpipe,
doch der Zapfhahn spuckt und faucht
was heißt das Bier ist aufgebraucht.
Der Wirt schreit: „Leute lasst euch sagen:
ein neues Fass wird angeschlagen!“
und verschwindet in der Enge
tiefer, steiler Kellergänge.
Von unten hört man ein Rumoren,
als würde Neues grad vergoren.
Das begehrte, kühle Nass,
dass zu ordern man vergaß.
Dann ein lautes: So ein Schaß!
(So ein Schaß!)
Der Schankmann findet außer Asseln
nur noch leere Gerstenfasseln.
Und die nächste Hopfenwelle
kommt zum Berg nicht auf die Schnelle.
Sie rollt als Krone aller Sorge
ein erst wenn dann übermorgen.
Daran ändert auch nicht viel
das keller-dumpfe Wirtgebrüll:
Leckt’s mi
So ein Schaß!
Drum Wanderer gehst du auf die Balz
nimm‘ Hopfen mit gemengt mit Malz.
Am besten steck in deinen Rock
links-rechts je einen Weihnachtsbock.
Leckt’s mi
So ein Schaß!
Leckt’s mi
Leckt’s mi
So ein Schaß!
2016, Was haben wie gelacht…