„Einmal möchte ich ein Böser sein, eine miese Sau! Einmal richtig hundsgemein, für einen Tag genau! Einmal möchte ich ein Böser sein, grausam und brutal! Und dann zieh‘ ich meine Spur durch dieses Jammertal.“ So sang die Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) am Montagabend und alle Fans im Zirkusrund sangen lauthals mit. Satirisch nahmen sie die Welt auseinander und setzten sie musikalisch wieder zusammen. Und das mit einem Frontmann, der mit seinen 65 Jahren auf der Bühne präsent war wie zu EAVs besten Zeiten.
1200 Besucher zwängten und drängten sich im großen Zelt. Der Schweiß rann in Strömen, noch bevor die Band überhaupt den ersten Akkord anstimmte. Die Laune war hervorragend und die Fans feierten ihre Band, die auf der Bühne alles gab.
Die Geschichte der EAV ist wirklich einzigartig. Seit 1977 gibt es sie, die immer wieder Wechsel der Bandmitglieder und auch des Erfolgs und Misserfolgs verkraften musste. Doch die Fans stehen treu zu den Herren aus Österreich, die ihre Gesellschaftskritik in tanz- und mitsingbare Spaßmusik verpackt. Die Alben werden sehnlichst erwartet und stehen monatelang in den Albumcharts. Und wer kennt sie nicht, die Hits, die auf keiner Klamauk- und Fasnets-CD fehlen durften? „Fata Morgana“, „Küss die Hand schöne Frau“, „Ma-Ma-Ma-Märchenprinz“ und nicht zu vergessen „Drei weiße Tauben“.
Bei wirklich ungesundem Klima im großen Zelt hielten die Fans wie die Musiker tapfer bis zum Ende aus. Wobei man bei „einigen auf der Bühne schon gar nicht mehr von Überleben reden kann. Das ist ein Untoter“, meinte Eberhartinger. Und der Montagabend beweist mal wieder eines: Untote leben länger.
von Carmen Wagenseil